„Alles“ ist vielleicht etwas hochgegriffen, aber da Du nun mal hier bist, lass uns darüber reden… ;-) Wie ich in meinem letzten Blog-Beitrag bereits erwähnt habe, ist eine gründliche Vorbereitung entscheidend. Wenn Du also dafür gesorgt hast, dass Dein Holz eine schöne, glatte Oberfläche hat und Dein Motiv gezeichnet ist, kannst Du endlich mit dem Brennen beginnen.

Kleiner Spoiler: Wenn Du dachtest, der letzte Beitrag sei schon lang gewesen, dann hol Dir besser eine Chipstüte! :-)
Sicherheitsvorkehrungen
Lass uns auch hier einen Blick darauf werfen, denn Sicherheit ist wichtig! Achte darauf, beim Arbeiten mit Brenngeräten und Werkzeugen sicher zu arbeiten. Verwende eine hitzebeständige Ablage für Deinen Brennkolben. Fass die noch heißen Brennschleife beim Wechsel nicht mit bloßen Händen an.
Mein Tipp: Wenn Du längere Zeit mit hohen Temperaturen arbeitest – was sich manchmal gerade bei Hartholz nicht vermeiden lässt –, empfehle ich Dir, hitzebeständige Handschuhe zu tragen. Besonders wenn Du an den Fingerspitzen empfindlich bist, schützt Dich das vor unangenehmer Hitzeeinwirkung. Grundsätzlich rate ich zwar immer dazu, möglichst mit niedrigeren Temperaturen zu brennen, aber manchmal geht es eben nicht anders.
Ich persönlich verwende übrigens oft dünne Baumwollhandschuhe (wie man sie nach der Handpflege trägt), da ich damit ein besseres Gefühl in den Fingern habe und feine Details leichter ausarbeiten kann. Beachte aber bitte, dass diese Handschuhe offiziell nicht als hitzebeständig gelten – entscheide hier also selbst verantwortungsvoll nach Deinem persönlichen Empfinden.
Um die Brennschleife sicher zu wechseln, schalte zuerst Dein Brenngerät aus, dann löse die Schrauben der Halterung mit einem Schraubendreher. Wenn die Halterung gelöst ist, kannst Du den Schraubendreher vorsichtig zwischen die Enden der Brennschleife schieben und die heiße Brennschleife in eine hitzebeständige Schale gleiten lassen. Die neue, kalte Brennschleife kannst Du dann problemlos von Hand einsetzen.
Wenn Du Dich jetzt fragst: „Was ist ein Schraubendreher?“ – lass Dir erklärt sein, dass ich den umgangssprachlichen Schraubenzieher meine. Meine Ausbildung war prägend, und meine Ausbilder haben immer darauf bestanden, dass man Schrauben nicht rauszieht, sondern rausdreht. Vielen Dank dafür, dass ich jetzt jedem damit auf den Keks gehe. :-))
Das Brennen – Vorbereitung & Material
So, jetzt aber! Lass uns anfangen! Am besten legst Du Dir für einen gelungenen Start ein paar Sachen zurecht:
- Ein Holzbrett als Unterlage
- Ein Stück Jeansstoff für Deine Brennschleifen
- Eine hitzebeständige Halterung/Ablage/Schälchen
- Schraubendreher (zum Wechseln der Brennschleifen)
- Radiergummi (zur Beseitigung Deiner Vorzeichnung)
- Einen breiten Pinsel (um Radierreste zu entfernen)
- Und damit das Ganze auch Sinn macht: Deinen Brennkolben
Warum so viel? Was mach ich damit alles? Ich dachte, wir brennen?
Ja, genau! Das Holzbrett, gern auch aus Sperrholz, dient Dir als Unterlage. Diese Unterlage kannst Du gut zwischendurch verwenden, um Kleinigkeiten auszutesten. Zum Beispiel, ob Deine Brennschleife schon die richtige Temperatur erreicht hat oder wie Du am besten ein Muster, wie eine Fellstruktur, umsetzt.
Du kannst die heiße Brennspitze kurz auf dem Brett herunterkühlen, um keinen zu dunklen Rand zu erzeugen, wenn Du irgendwo an einer Schattierung anknüpfst. Achte bei Sperrholz darauf, nicht zu tief zu brennen, damit Du nicht in die Leimschicht gelangst.
Im späteren Verlauf wirst Du sicher noch das eine oder andere Helferlein mehr kennenlernen und zu schätzen wissen – aber für den Anfang bist Du mit diesen Materialien bestens ausgestattet!



Tipps & Tricks beim Brennen
- Sanfter Start mit der feinen Brennspitze
Um einen schwarzen Punkt zu vermeiden, wenn Du eine feine Brennspitze verwendest (also wirklich eine Spitze), puste ich die Brennspitze kurz vor dem Aussetzen auf das Holz an. So schaffst Du einen sanften Anfang.
Aber Achtung! Gehe nicht zu nah mit den Lippen an die Brennspitze – diese Art der Verbrennung ist extrem schmerzhaft. Und die Erklärungen hinterher… naja, die möchte man sich lieber ersparen!
- Temperatur anpassen und Brennschleifen pflegen
Wenn Du während des Brennens das Gefühl hast, die Temperatur nachjustieren zu müssen, schau Dir Deine Brennschleife genauer an – sie ist wahrscheinlich ganz dunkel. Es ist wichtig, die Brennschleifen regelmäßig vom Schmauch zu befreien, der sich ablagert, denn dieser hemmt die Leitfähigkeit der Hitze.
Hier kommt der Jeansstoff ins Spiel! Fahre zwischendurch mit Deiner Brennspitze darüber, um den Schmauch abzustreifen. Das ist für zwischendurch völlig in Ordnung, sollte Dich jedoch nicht davon abhalten, hin und wieder eine gründliche Reinigung mit Polierpaste durchzuführen. Im Extremfall kann auch Schleifpapier notwendig sein. Ich muss Dir wohl nicht sagen, dass dies die Langlebigkeit Deiner Brennschleifen beeinträchtigen kann.
Ich bin vielleicht nicht das beste Vorbild dafür, aber ich greife gerne mal zum Schleifpapier. Dabei geht es mir weniger um die Reinigung meiner Brennschleifen als vielmehr darum, sie meinen Bedürfnissen anzupassen. Ich schleife und biege meine Spitzen gelegentlich so zurecht, dass ich besonders feine Linien, Winkel oder winzige Details präzise brennen kann. Außerdem arbeite ich mit einer Lupenbrille, um noch mehr Präzision zu erreichen.
Welche Brennschleifen/-spitzen gibt es – und wofür nutze ich sie?
Es gibt eine wirklich große Auswahl an Brennschleifen und -spitzen, und ich habe fast alle möglichen Varianten hier. Allerdings nutze ich hauptsächlich drei davon. Meine Lieblingsbrennschleife ist der Shader, den ich mir auch zurechtgeschliffen habe – ich verwende ihn für fast alles!
Hier sind einige gängige Brennschleifen/-spitzen sowie ihre Anwendungen:
- Kalligrafie: Ideal für elegante Schriftzüge und feine Details.
- Feine Spitze: Perfekt für präzise Linien und filigrane Arbeiten.
- Spitze: Vielseitig einsetzbar für verschiedene Brenntechniken.
- Rund: Gut geeignet für runde Formen und weiche Übergänge.
- Flach (Shader): Mein Favorit! Ideal zum Schattieren, für feine Linien und für größere Flächen.
- Kugel: Nützlich für das Erstellen von Vertiefungen oder 3D-Effekten.
- Diverse Formen: Dazu gehören Kreis, Raute, Rechteck, Oval und andere Ornamente, die kreative Möglichkeiten bieten.
Für den Anfang empfehle ich folgende Brennschleifen/-spitzen: Spitz, Rund und Flach – am besten die feine Spitze (siehe erstes Foto).



Verschiedene Hölzer – verschiedene Temperaturen und Herausforderungen
Wie schon die Überschrift vermuten lässt, kann man nichts pauschalisieren. Es gibt weiche Hölzer, die weniger Temperatur benötigen, und harte Hölzer, die höhere Temperaturen erfordern.
Die Holzstruktur spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle:
- Feine Holzstrukturen: Hier gleiten die Brennschleifen ganz leicht über die Oberfläche.
- Grob strukturierte Holzarten: Bei diesen musst Du sehr genau darauf achten, nicht in Vertiefungen hängen zu bleiben.
Mein kleiner Brennkolben kann zwischen 350 °C und 800 °C geregelt werden, während mein großer Kolben (der kaum zum Einsatz kommt, da er unhandlich ist) Temperaturen von 250 °C bis 1000 °C erreicht. Denk daran, beim nächsten Anpusten der Brennspitze! ;-)
Leg die Chipstüte zur Seite, wir fangen jetzt an!

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Brennen eines Motivs
Beginne mit einem einfachen Motiv, wie einem Teddybären, einer Comic-Figur oder einer leichten Blume. Das Thema „Vorzeichnen“ haben wir bereits im letzten Blog-Beitrag behandelt, also kannst Du direkt loslegen!
- Brennkolben vorbereiten: Bring Deinen Brennkolben auf die richtige Temperatur. Es ist wichtig, dass Du Dich mit dem Gerät wohlfühlst.
- Übung auf Holz: Probiere zunächst auf Deiner Holzunterlage aus, wie es sich anfühlt, einfache Linien zu ziehen. Experimentiere mit Druck und Geschwindigkeit – so kannst Du die unterschiedlichen Ergebnisse beobachten und ein Gefühl für das Material entwickeln.
- Konturen nachziehen: Wenn Du Dich sicher fühlst, setze Deine Brennschleife auf das Holzstück und ziehe die Konturen sowie die wichtigsten Details nach. Achte darauf, gleichmäßige Linien zu erzeugen.
- Bleistiftlinien entfernen: Radiere anschließend die Bleistiftlinien aus. Verwende einen Pinsel, um Dein Holzstück sorgfältig von den Radierresten zu befreien.
- Motiv ausarbeiten: Jetzt kannst Du beginnen, Dein Motiv weiter auszuarbeiten und zu gestalten. Starte mit den hellen Bereichen und sei vorsichtig, nicht zu dunkel zu werden. Du kannst immer noch nacharbeiten, aber wenn Du einmal dunkle Stellen gesetzt hast, ist es schwierig, diese wieder anzupassen – ähnlich wie beim Haareschneiden: Was einmal ab ist, lässt sich nicht einfach wieder dranschneiden.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Gestalten Deines Motivs!


Jetzt kommen wir zum spannenden Teil: dem Brennen eines Portraits. Bist Du noch da? Wollen wir morgen weitermachen? Geht noch? Super, dann auf zum nächsten Abschnitt!
Portraits brennen – Tipps für Fortgeschrittene
Beim Brennen von Portraits gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Setze niemals mit der Kante Deiner Brennschleife an – besonders nicht bei menschlichen Portraits. Um die Konturen – gerade von Augen, Nase und Mund – weich und harmonisch zu gestalten, solltest Du den Shader flach einsetzen, mit wenig Druck und geringer Hitze.
Hier sind einige grundlegende Tipps:
- Hitzeregler: Ich empfehle, nicht zu viel am Hitzeregler zu drehen. Arbeite das Motiv langsam heraus – nur so wirkt das Ergebnis später natürlich.
- Niedrigere Temperaturen: Arbeite mit einer niedrigeren Temperatur. Das schont nicht nur die Brennschleifen, sondern ermöglicht auch mehr Kontrolle über den Brennvorgang.
- Wiederholtes Arbeiten: Gehe immer wieder über Stellen, die Dir noch nicht intensiv genug erscheinen. Manchmal gleicht es eher einem darüber streicheln.
- Druck & Geschwindigkeit: Arbeite mit unterschiedlichem Druck und Geschwindigkeit, um intensivere Farben zu erzielen. Achte darauf, dass Du nicht zu lang auf der gleichen Stelle verweilst, und vermeide durch langsam nachlassenden Druck unschöne Absätze.
Es ist das langsame Rantasten an das Motiv, das Dich letztendlich mit einem umwerfenden Ergebnis belohnt.




Geeignete Holzarten für Portraitarbeiten
Linde, Pappel und Birke eignen sich besonders gut für Portraitarbeiten:
- Linde und Pappel: Diese weichen Holzarten haben eine schöne helle Farbe und eine feine Maserung.
- Birke: Obwohl sie zu den Harthölzern gehört, eignet sich die Europäische Birke aufgrund ihrer weiß-gelblichen Holzfarbe und feinen Maserung ebenfalls hervorragend für Portraits.
Retusche Deiner Brandmalerei
Manchmal ist es unumgänglich, nachzuarbeiten oder es gibt Deiner Brandmalerei erst den richtigen Touch. Leichte oberflächliche Verzeichnungen lassen sich mit Schleifpapier ausbessern; bei tief eingebrannten Linien hat man jedoch kaum eine Chance.
Mit welchen Hilfsmitteln Du den gewünschten Effekt erzielst, hängt auch von Deinen persönlichen Vorlieben ab und womit Du am besten zurechtkommst. Bei mir ist es oft eine Mischung aus verschiedenen Techniken derer ich mich bediene, um meine Brandmalerei zu perfektionieren.
- Hitzeprobleme: Wenn Du mit zu viel Hitze gearbeitet hast, entstehen am Rand Deiner Linien hell- bis dunkelbraune Ränder. Diese kannst Du oft gut mit Schleifpapier in den Griff bekommen.
- Schwierige Stellen: Wenn Du bereits „mitten“ im Motiv bist, kann es schwierig sein, mit Schleifpapier zu arbeiten, ohne die umliegenden Bereiche zu beschädigen. Hier empfiehlt es sich, einen Glasfaserradierer zu verwenden; damit kannst Du präzise an kniffeligen Stellen arbeiten und kleine Bereiche partiell aufhellen. Alternativ funktioniert auch ein sehr rauer Radiergummi – allerdings erzeugt der Glasfaserradierer weichere Übergänge. Entscheide einfach je nach gewünschtem Effekt.
- Korrektur von Verzeichnungen: Um Verzeichnungen am Rand zu korrigieren, arbeite ich gern mit einem Skalpell. Wichtig ist dabei, dass Du es wirklich nur ganz sacht und im flachen Winkel ansetzt, um Deinen Rand zu präzisieren.
- Helle Details ergänzen (optional): Manchmal möchtest Du nachträglich helle Details hinzufügen oder hervorheben – beispielsweise Schnurrhaare bei Katzen, einzelne Lichtpunkte im dichten Blattwerk eines Baumes oder feine Glanzlichter wie Sterne im Hintergrund. Dafür eignen sich Werkzeuge wie ein Skalpell (für feinste Linien) oder ein elektrischer Gravierstift besonders gut. Auch wenn Du versehentlich über wichtige Glanzpunkte (wie z.B. Pupillen) gebrannt hast, kannst Du diese vorsichtig wieder herausarbeiten.



Was Du beim Brennen beachten solltest, wenn Du Deine Arbeiten ölen möchtest
Kurz und knapp: Überzeichnen. Aber lass uns das genauer betrachten…
Grundsätzlich gilt: Das Holz wird durch das Ölen dunkler. Wie stark sich der Farbton ändert, hängt von der jeweiligen Holzart ab und kann stark variieren (mehr dazu beim nächsten Beitrag.)
Wichtiger ist jedoch, dass Du bereits beim Brennen berücksichtigen solltest, wie Dein Holzstück später aussehen soll, wenn es geölt wird. Wenn Du denkst: „Prima, perfekt, so kann es bleiben“ – leg nochmal eine Schippe drauf!
Ja, weniger ist oft mehr – aber hier nicht. Das Öl wirkt wie ein Weichzeichner auf Deine Brandmalerei. Wenn Du sehr feine Schattierungen gebrannt hast, wirst Du sie nach dem Ölen nur abgeschwächt wahrnehmen können. Zudem erscheint das Holz nach dem Ölen dunkler und schluckt nochmals Farbe.
Bedenke auch, dass Sonnenlicht und Zeit ihren Teil dazu beitragen können. All dies solltest Du im Hinterkopf behalten, wenn Du ölst. Das Thema „Ölen“ werden wir jedoch separat behandeln – beim nächsten Mal.


Reinigung Deiner Brandmalerei – ein wichtiger Schritt vor dem Finish
Ein häufiger Anfängerfehler ist es, die fertige Brandmalerei nicht gründlich zu säubern, bevor sie geölt oder lackiert wird. Beim Brennen entstehen oft feine Rußpartikel und Staub, die sich auf der Oberfläche absetzen. Wenn Du diese Rückstände nicht entfernst, können sie später beim Auftragen von Öl oder Lack verschmieren und Dein schönes Ergebnis beeinträchtigen.
Nimm Dir deshalb unbedingt Zeit für diesen wichtigen Schritt: Bürste Deine Arbeit vorsichtig mit einer weichen Bürste ab oder wische sie sanft mit einem trockenen Tuch sauber. Einzelne verbliebene Rußpartikel oder kleinere Flecken lassen sich gut mit einem weichen Radiergummi entfernen.
Gerade bei detaillierten Motiven wie beispielsweise dem Blattwerk eines Lebensbaumes wirst Du feststellen, dass sich durch das Säubern optisch noch einmal viel verändert. Erst jetzt erkennst Du richtig deutlich, ob alle Bereiche dicht genug gebrannt wurden oder ob eventuell noch kleine Nacharbeiten nötig sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft das haptische Erlebnis Deiner Brandmalerei: Gerade bei Hartholz und tiefer eingebrannten Mustern entstehen manchmal scharfe Kanten an den Rändern der Linien. Diese fühlbaren Strukturen sind zwar durchaus gewollt und verleihen deiner Arbeit eine schöne Tiefe – dennoch sollten sie angenehm anzufassen sein. Um scharfe Kanten etwas abzurunden und angenehmer zu gestalten, kannst Du vorsichtig mit sehr feinem Schleifpapier darübergehen. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt: Arbeite langsam und behutsam, damit Du Deine schönen Brandlinien nicht versehentlich abschleifst.
So stellst Du sicher, dass Deine Brandmalerei sowohl optisch als auch haptisch überzeugt und optimal vorbereitet ist für den letzten Schliff!

Übung macht den Meister – Geduld zahlt sich aus
Geduld ist nicht gerade mein zweiter Vorname. Was habe ich alles versucht, um unliebsame Vorarbeiten abzukürzen… Ich habe es so lange versucht, bis ich es als Teil des Ganzen begriffen habe. Ich habe Lehrgeld bezahlt und ja; man lernt aus seinen Fehlern.
Deswegen möchte ich Dir von ganzem Herzen an die Hand geben: Nimm Dir Zeit – Brandmalerei ist zeitaufwendig. Akzeptiere, dass Du Kunst, Gefühl und Ausdruck nicht per Express produzieren kannst. Wenn Du das annehmen kannst, begibts Du Dich auf eine wunderschöne Reise, auf der Du viel erleben kannst und diese Erlebnisse lass in Deine Arbeiten einfließen. Geduld wird belohnt.
Die eigene Handschrift finden
Man entwickelt sich und wächst mit und an seinen Arbeiten, sowie sich unsere Handschrift im Laufe der Zeit entwickelt und verändert. So ist es auch mit den Techniken und Brennspitzen, die ich verwende - man entwickelt Vorlieben. Und wenn Du es auch mal ausprobieren möchtest, so rate ich Dir, Deinen eigenen Weg zu finden. Es gibt kein „Das musst Du so machen“ oder „Das musst Du dabei verwenden“… einzig das ist richtig, was sich für Dich gut anfühlt, womit Du am besten zurechtkommst. So entwickelst Du Deinen eigenen Stil und Deine künstlerische Stärke/Handschrift.
So wie Linkshänder und Rechtshänder ihre eigene Technik entwickeln, um ihre Handschrift zu formen, gilt das auch für Deine künstlerische Praxis. Es ist wichtig, dass Du herausfindest, welche Techniken und Materialien für Dich am besten funktionieren – denn nur so kannst Du Deinen einzigartigen Stil entwickeln.
Lass Dich von Deiner eigenen Reise leiten und erinnere Dich daran, dass jeder Strich, den Du machst, ein Schritt in Richtung Deines eigenen Ausdrucks ist. Am Ende ist es nicht nur das Ergebnis, das zählt, sondern auch die Erfahrungen, die Du auf Deinem Weg sammelst. Vertraue auf Deinen Weg und genieße den Prozess.
Ich erinnere mich noch gut an meinen allerersten Lebensbaum – das Blattwerk bestand aus vielen kleinen Kreisen, Punkten und ein wenig Mut zum Chaos. In späteren Versionen wurde ich mutiger, habe mit 3D-Effekten experimentiert, mit Kugelschleifen, mit Schatten, mit Tiefe. Heute vereint mein Stil vieles davon – nicht perfekt, aber echt. Und das ist es, was Handschrift für mich bedeutet.

Fazit / Schlusswort
Ich hoffe sehr, dass Dir diese umfangreiche Einführung ins Thema Brandmalerei gefallen hat. Im nächsten Beitrag widmen wir uns ausführlich dem Thema Ölen Deiner Werke. Bis dahin wünsche ich Dir viel Freude beim Ausprobieren und Entdecken Deines ganz persönlichen Stils. ♥︎
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